Ihr Kind hat keine Lust zu lernen, verweigert Hausaufgaben und schreibt schlechte Noten? Das kann die Stimmung schon mal trüben und Frust, Wut oder gar Verzweiflung prägen den Familienalltag. Damit diese Situation nicht zur Belastungsprobe für die ganze Familie wird, gibt uns Dr. Silvia Droemer - Gründerin der Nachhilfeplattform einsundzwei – interessante Einblicke und wertvolle Tipps aus ihrem umfangreichen Erfahrungsschatz in der Schülernachhilfe.
- Haben Sie Erfahrung mit Kindern, die partout nicht lernen wollen?
- Was können Eltern tun, um ihr Kind zum Lernen zu motivieren?
- Was halten Sie von einem Belohnungssystem fürs Lernen?
- Wie kann ich mein Kind zum Lesen motivieren?
- Hilfe mein Kind lernt nicht selbständig – was empfehlen Sie?
- Kann Schulangst ein Grund für die Lernverweigerung sein?
- Ich habe alles probiert – mein Kind lernt nicht – was nun?
- Macht Nachhilfe bei einem lernunwilligen Kind überhaupt Sinn?
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Frau Droemer, haben Sie Erfahrung mit Kindern, die partout nicht lernen wollen?
Ja. Kinder, die nicht lernen wollen, gibt es immer wieder. Wichtig wäre dann, herauszufinden, was der Grund dafür ist.
Es gibt Kinder, die keine Lust auf Lernen haben, weil sie die Schule nicht mögen. Die spielen lieber Fußball und finden Lernen überflüssig. Andere wollen sich nicht mit etwas beschäftigen, was sie nicht können. Hier ist es besonders wichtig und manchmal nicht ganz einfach, die Kinder zum Lernen zu motivieren. Ihr Kind braucht Erfolgserlebnisse, damit das Lernen Spaß macht.
Dann gibt es natürlich auch die Kinder, die es partout nicht einsehen wollen. Aber auch für Lernverweigerer gibt es Lösungen und Tricks, die das Lernen erleichtern.
Was können Eltern tun, um ihr Kind zum Lernen zu motivieren?
Erstmal ist es wichtig, keinen Druck auszuüben. Zeigen Sie Interesse am Schulstoff Ihres Kindes. Lassen Sie Ihr Kind erklären, als ob Sie der Nachhilfeschüler wären. So lernen Sie mit Ihrem Kind spielerisch und sehen dabei, was Ihr Kind verstanden hat und was nicht.
Lernen Sie mit Ihrem Kind den aktuellen Schulstoff. Kein Kind ist motiviert zu lernen, was nicht abgefragt wird.
Verdonnern Sie Ihr Kind nicht 3 Stunden zu lernen. Vereinbaren Sie kleine Lerneinheiten von ca. 30 Minuten täglich. Diese müssen aber konsequent sein und ohne Unterbrechungen. Das bedeutet auch, dass Sie als Eltern in dieser Zeit nicht am Handy sind oder schnell noch eine SMS beantworten. Seien Sie ein gutes Vorbild, seien Sie präsent.
Was halten Sie von einem Belohnungssystem fürs Lernen?
Von einem Belohnungssystem fürs Lernen halte ich nichts. Ich denke es ist wichtig für Kinder zu lernen, dass es auch Pflichten gibt. Und dass man diese Pflichten erfüllen muss, auch wenn sie vielleicht manchmal keinen Spaß machen. Das klingt jetzt vielleicht erst einmal hart. Aber Sie müssen überlegen, wo das hinführt. Stellen Sie sich vor, Sie geben Ihrem Kind für jeden Frust, den es aushalten muss, eine Belohnung. Dann möchte das Kind immer Belohnungen für seine Pflichten und am Ende bezahlen Sie sogar fürs Schuhe anziehen.
Loben ja! Oder Lerneinheiten verkürzen, wenn Ihr Kind gut mitmacht. Auch gegen eine kleine Belohnung für eine gute Note ist nichts einzuwenden.
Wie kann ich mein Kind zum Lesen motivieren?
Das ist nicht so einfach. Denn die Kinder die gut lesen können, lesen gerne. Da reicht oftmals schon ein neues spannendes Buch oder der Ausflug in die Bücherei. Die Kinder, die nicht gut lesen können, lesen nicht gerne und dann wird es schon schwierig mit der Motivation.
Wichtig ist, dass das Lesen nicht als Pflichtaufgabe empfunden wird, sondern als etwas, das Spaß macht. Finden Sie Material, das zu den Interessen Ihres Kindes passt. Oder lassen Sie Ihr Kind das lesen, was zu seiner Welt passt. Das kann der Einkaufszettel beim Einkaufen sein, ein Fußballheft oder Pferdesammelkarten. Auch mit Comics wie Gregs Tagebuch habe ich gute Erfahrungen gemacht. Das lesen die Kinder meist gerne, da es kurze Einheiten sind. Es ist lustig aufbereitet und hat eine große Schrift.
Hilfe mein Kind lernt nicht selbständig – was empfehlen Sie?
Der Begriff "selbstständig lernen" wird oft missverstanden. Hier muss man sich im Klaren sein, dass das eigenständige Lernen in machen Fächern nicht so einfach möglich ist. Vokabeln kann Ihr Kind selbständig lernen. Anders ist es bei Erklärfächern, wie HSU oder Biologie. In diesen Fächern muss Wissen vermittelt werden, damit die Kinder es begreifen. Das Abfragen alleine ersetzt hier nicht das Lernen.
Bei einsundzwei haben wir für zum Beispiel in Mathe und Englisch zu jedem Thema kurze Übungsblätter, mit denen Ihr Kind selbständig lernen kann. Denn zu jedem Arbeitsblatt gibt es einen anschaulichen Lösungsweg. Die Kinder können auf den Arbeitsblättern dann selbständig abhaken, was sie richtig oder falsch beantwortet haben. So haben Sie und Ihr Kind den perfekten Überblick, was nochmal erklärt werden muss. Im Anschluss an das selbständige Üben, können Sie Ihr Kind abfragen. Das zeigt Interesse und macht die Kinder stolz, wenn sie es dann können.
Kann Schulangst ein Grund für die Lernverweigerung sein?
Meist ist es eher die Angst vor schlechten Noten als die Angst vor der Schule. Die Angst vor dem Versagen, kann den Lernprozess blockieren. Um diese Angst zu mindern, hilft es oft die Kinder gezielt vorzubereiten und kleine Erfolgserlebnisse zu ermöglichen. Setzten Sie Ihr Kind nicht unter Druck, wenn es nicht die erhoffte Note nach Hause bringt. Loben Sie Ihr Kind auch für kleine Fortschritte, denn jede kleine Steigerung ist ein Erfolg. Erwarten Sie nicht, dass sich Ihr Kind sofort von einer 5 auf eine 2 verbessert. Zeigen Sie stattdessen Interesse am Lernfortschritt und bieten Sie Ihrem Kind Hilfestellung, wo es notwendig ist.
Ich habe alles probiert – mein Kind lernt nicht – was nun?
Manche Kinder müssen ihre eigenen Erfahrungen machen, um die Konsequenzen zu verstehen. Hier brauchen Sie als Eltern gute Nerven und die innere Stärke nicht einzugreifen und eine schlechte Note, wie eine 5, in Kauf zu nehmen. Oft merken die Kinder dann selbst, dass „nichts lernen“ eine schlechte Entscheidung ist. Denn Kinder wollen ja gute Noten schreiben.
Wenn es mit dem Lernen zuhause gar nicht klappt, ist auch eine Hausaufgabenbetreuung oder eine professionelle Nachhilfe eine sinnvolle Lösung. Manche Kinder brauchen diese Struktur oder auch die Gruppendynamik, damit das Lernen besser funktioniert.
Macht Nachhilfe bei einem lernunwilligen Kind überhaupt Sinn?
Ja, unbedingt. Viele Eltern sind überrascht, wenn sie sehen, dass ihr Kind zu Hause nicht lernt und in der Nachhilfestunde plötzlich problemlos mitmacht. Der Grund dafür ist oft, dass das Lernen zuhause mit negativen Emotionen verbunden ist. Eine außenstehende neutrale Person, wie ein Nachhilfelehrer, hat eine ganz andere Rolle und Wirkung. Durch den professionellen Abstand können Nachhilfelehrer gezielt und geduldig auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen. In vielen Fällen fördert das die Motivation des Kindes, weil es den Lehrer als neutrale, unterstützende Autorität wahrnimmt. So kann Nachhilfe oft überraschend positive Ergebnisse erzielen, auch bei Kindern, die zu Hause wenig kooperativ erscheinen.
Vielen Dank Frau Droemer für die interessanten Tipps und Tricks aus der Schülernachhilfe.
Jederzeit gerne.
Unsere Expertin:
Silvia Droemer ist Gründerin der Lernplattform einsundzwei und seit über 20 Jahren in der professionellen Schülernachhilfe tätig. Die an den Lehrplan angelehnten und kindgerecht aufbereiteten Übungsmaterialien von einsundzwei werden von Grund- und weiterführenden Schulen genutzt, um die Aufgaben in Proben und Schulaufgaben einfließen zu lassen. Frau Droemer hat es sich mit der Nachhilfeplattform einsundzwei zum Ziel gesetzt, ihre Schüler optimal auf Schulaufgaben und das Übertrittszeugnis vorzubereiten. Frau Droemers Anliegen ist es, das Selbstvertrauen ihrer Schüler zu stärken, damit Schulaufgabenangst und schlechte Noten künftig der Vergangenheit angehören.
Das sagen unsere Kunden
Meine Tochter hat nun im Übertrittszeugnis drei Mal die Note 2 erreicht. Ihre Aufgaben waren in den belastenden letzten Monaten eine große Hilfestellung. Insgesamt wurden 36 Noten für den Übertritt erhoben. Meine Tochter konnte durch das Üben Sicherheit gewinnen und Vertrauen aufbauen. Sie hat das Aufgabenangebot für alle Fächer genutzt.
Katrin E.
Ihre Aufgaben waren in den belastenden letzten Monaten eine große Hilfestellung.
Ihr Angebot ist wirklich grandios und absolut empfehlenswert!
Katrin E.
Wir haben ein HSU Blatt schon mal ausprobiert und es war fürs Kind "lebensecht" und dem Lernstoff entsprechend. Ich bin zuversichtlich, dass er sich in Zukunft bei Proben sicherer fühlt und weniger aufgeregt ist.
Natalja K.
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