Beim Erlernen des Lesens und Schreibens in der ersten und zweiten Klasse ist die Welt der Buchstaben für die Kinder zunächst ein unverständliches Rätsel aus Symbolen. Sie lernen schrittweise einzelne Buchstaben kennen, diese zu Silben zusammen zu setzen und aus den Silben Wörter zu bilden. Alle Kinder machen zu Beginn ähnliche Fehler und jedes Kind hat sein eigenes Lerntempo. Doch was ist, wenn ein Kind anhaltende Schwierigkeiten beim Lesen- und Schreibenlernen hat? Oftmals sehen sich Eltern dann mit diesen Fragen konfrontiert:
- Was ist Legasthenie?
- Wann liegt eine Legasthenie vor?
- Was ist der Unterschied zwischen Legasthenie und LRS?
- Wie verläuft die Diagnose bei Legasthenie und welche Möglichkeiten der Förderung gibt es?
Wir geben Ihnen wertvolle Informationen und Hilfestellungen, damit Sie Ihr Kind gezielt fördern und stärken können.
- Was ist eine Legasthenie?
- In welchem Alter kann man eine Legasthenie erkennen?
- Was ist der Unterschied zwischen einer Legasthenie und eine Lese-Rechtschreibschwäche (LRS)?
- Mögliche Anzeichen einer Legasthenie
- Wie gehe ich vor, wenn mein Kind Anzeichen einer Legasthenie zeigt?
- Worin liegt der Unterschied zwischen klassischer Nachhilfe und einer Lerntherapie für Legasthenie?
- Fazit – so unterstützen Sie Ihr Kind bei einer Legasthenie
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Ich freue mich über Ihre Rückmeldung
Was ist eine Legasthenie?
Legasthenie – auch Lese-Rechtschreibstörung genannt – ist eine anerkannte Lernstörung, die Kinder in der Entwicklung von sowohl Lese- als auch Rechtschreibkompetenzen deutlich einschränkt. Die Kinder erkennen viele Buchstaben nicht, verwechseln diese häufig oder lassen sie ganz aus. Nur schwer können sie Silben und Wörter bilden. Der Lesefluss ist stockend und langsam. Häufig versuchen die Kinder den Sinn von Texten zu erraten, da sie diesen nicht erfassen können.
Die Ursachen einer Legasthenie sind nach neuesten Erkenntnissen genetischer oder neurologischer Natur. Auch Umwelteinflüsse können zu einer Legasthenie führen.
Da es sich bei Legasthenie um eine Teilleistungsschwäche handelt, ist es wichtig zu wissen, dass keine mangelnde Intelligenz vorliegt. Häufig ist das Gegenteil der Fall. Die wahrscheinlich bekanntesten Legastheniker waren Albert Einstein, Leonardo da Vinci und Galileo Galilei.
Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO):
„Legasthenie bzw. Lese- und Rechtschreibstörung bezeichnet eine umschriebene Störung im Erlernen der Schriftsprache, die nicht durch eine allgemeine Beeinträchtigung der geistigen Entwicklungs-, Milieu- oder Unterrichtsbedingungen erklärt werden kann.“
In welchem Alter kann man eine Legasthenie erkennen?
Am häufigsten wird eine Legasthenie in den ersten beiden Grundschuljahren diagnostiziert. In der Phase des Lesenlernens zeigen sich die Symptome einer Legasthenie sehr deutlich.
Im Kindergartenalter ist es noch nicht möglich eine Legasthenie festzustellen. Allerdings können phonologische Probleme des Kindes ein erster Hinweis sein. Mit einer Förderung der Sinneswahrnehmung und phonologischen Übungen (Reime bilden, Silben klatschen…) kann man spätere Probleme vermeiden.
Wichtig ist, den Leselernprozess des Kindes im Auge zu behalten und frühzeitig zu reagieren.
Was ist der Unterschied zwischen einer Legasthenie und eine Lese-Rechtschreibschwäche (LRS)?
Nicht alle Probleme im Lesen und Schreiben deuten zwangsläufig auf eine Legasthenie hin. Es kann sich bei den Problemen Ihres Kindes auch um eine vorübergehende Lese-Rechtschreibschwäche handeln. Die Symptomatik ist bei beiden Leistungsstörungen ähnlich.
Eine Lese-Rechtschreibschwäche ist eine erworbene und vorübergehende Schwäche, bedingt durch Krankheit, ungeeignete Lehrmethoden für das Kind, familiäre Schwierigkeiten und negative Umwelteinflüsse. Kern einer LRS-Therapie ist die Symptomatik – das direkte Arbeiten an den Lese- und Schreibproblemen.
Die Ursachen einer Legasthenie liegen tiefer. Vererbung oder neurologische Probleme können zu dieser Teilleistungsstörung führen. Eine Legasthenie-Therapie setzt deshalb an grundlegenden Faktoren wie Konzentration und Wahrnehmung an und behandelt darüber hinaus auch die Symptomatik.
Besteht bei Ihrem Kind der Verdacht auf eine LRS oder Legasthenie, wird zunächst bei dem schulpsychologischen Dienst auf LRS getestet. Bei Verdacht auf Legasthenie erfolgt darüber hinaus eine professionelle Diagnose bei einem Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Mögliche Anzeichen einer Legasthenie
Ihr Kind liest äußerst langsam und stockend. Häufig vertauscht oder verwechselt es Buchstaben und ganze Silben, lässt Wörter und Wortbestandteile aus oder fügt nicht vorhandene hinzu. Es hat große Probleme, Texte sinnerfassend zu lesen und kann somit den Inhalt des Gelesenen nicht selbständig wiedergeben.
Beim Schreiben machen Betroffene sehr viele, oft unlogisch erscheinende Fehler. Dasselbe Wort wird häufig auf verschiedene Weise falsch geschrieben. Selbst das Abschreiben fällt schwer und führt zu vielen Fehlern.
Liegt eine Legasthenie vor, haben betroffene Kinder häufig auch in anderen Fächern Probleme. Das Erfassen von Texten und Aufgabestellungen fordert den Kindern viel Energie und Konzentration ab, die dann in der Bearbeitung der Aufgabe fehlt. Das führt zu Frust und Enttäuschungen und kann eine komplette Leistungsverweigerung nach sich ziehen.
Sollten Sie den Verdacht haben, dass bei Ihrem Kind eine Legasthenie vorliegt, ist eine möglichst frühzeitige Diagnose wichtig. Individuelle und gezielte Förderungen, ein Nachteilsausgleich in der Schule, Lerntherapien, Hilfestellungen und Verständnis helfen Ihrem Kind, mit den Auswirkungen der Legasthenie umzugehen und diese zu minimieren.
Wie gehe ich vor, wenn mein Kind Anzeichen einer Legasthenie zeigt?
Zunächst ist es ratsam, das Gespräch mit den Lehrkräften Ihres Kindes zu suchen. Hier erfahren Sie, wie diese Ihr Kind einschätzen und gemeinsam beschließen Sie die weitere Vorgehensweise.
Anschließend wird der schulpsychologische Dienst einbezogen. Mittels standardisierter Tests und anhand von Gesprächen mit den Eltern, den Lehrern und dem Kind können Schulpsychologen eine vorliegende LRS (Lese-Rechtschreib-Schwäche) diagnostizieren und ein Gutachten erstellen. Eine Legasthenie kann hier nicht festgestellt werden.
Zur Feststellung einer Legasthenie und für den Erhalt von individuellen Förderungen ist darüber hinaus eine professionelle Diagnose und ein weiteres Gutachten durch einen Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie erforderlich. Dieses Gutachten ermöglicht es Ihrem Kind, eine spezielle Lerntherapie von qualifizierten Therapeuten zu erhalten. Der Nachteilsausgleich in der Schule umfasst den Verzicht auf die Benotung der Rechtschreibleistung in Deutsch und in Fremdsprachen sowie einen Zeitzuschlag bei Schulaufgaben und Proben.
Diese Ausgleichsregelungen nehmen Ihrem Kind Angst und Stress, stärken sein Selbstvertrauen und geben ihm die Chance auf eine erfolgreiche Schullaufbahn.
Worin liegt der Unterschied zwischen klassischer Nachhilfe und einer Lerntherapie für Legasthenie?
Bei einer Lerntherapie für Legasthenie erhält Ihr Kind eine gezielte Förderung durch qualifizierte Lerntherapeuten. Die Therapie ist individuell auf die Bedürfnisse Ihres Kindes zugeschnitten. Es erlernt individuelle Strategien im Umgang mit seiner Teilleistungsschwäche und sein Selbstbewusstsein und seine Motivation werden gestärkt.
Lerninhalt einer Legasthenie-Therapie ist nicht der aktuelle Unterrichtsstoff, sondern das Arbeiten an den grundlegenden Problemen des Kindes. Oftmals gibt es Wartezeiten auf einen Therapieplatz und die Dauer der Therapie beträgt meist 1-3 Jahre.
In der klassischen Nachhilfe erhält Ihr Kind Unterstützung bei aktuellen Unterrichtsinhalten. Vorbereitung auf anstehende Prüfungen und das Schließen von individuellen Wissenslücken sind Ziel der Schülernachhilfe.
Meist ist es sinnvoll, eine individuelle Lerntherapie durch klassische Nachhilfe zu ergänzen.
Unser Tipp: Unterstützen Sie Ihr Kind, auch begleitend zur Lerntherapie, indem Sie den aktuellen Unterrichtsinhalt mit ihm vertiefen. Einsundzwei stellt Ihnen ausführliches Übungsmaterial samt Musterlösungen online zu Verfügung. Unsere Übungsblätter orientieren sich am aktuellen Lehrplan und werden laufend angepasst. Für Kinder mit Lese-Rechtschreibproblemen sind unsere Leseproben und Arbeitsmaterialien zum „Untersuchen der Sprache“ und dem „richtigen Schreiben“ ideal und machen Spaß. Wir haben die Aufgabenstellung bewusst kurz, übersichtlich und kindgerecht gestaltet, damit Ihr Kind konzentriert und motiviert bleibt. Mit einsundzwei macht das Üben Spaß und Ihr Kind ist bestens für anstehende Proben vorbereitet.
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Fazit – so unterstützen Sie Ihr Kind bei einer Legasthenie
Stärken und motivieren Sie Ihr Kind. Bleiben Sie in engem Austausch mit den Lehrern und Lerntherapeuten. Zusammen können Sie Ihrem Kind gezielt helfen und mit Nachteilsausgleichen hat Ihr Kind die Chance auf Erfolgserlebnisse. Bleiben Sie geduldig und überfordern Sie Ihr Kind nicht. Wecken Sie die Lust auf Bücher durch gemeinsames Lesen und vor allem: Heben Sie immer seine Stärken hervor.
Unsere Expertin:
Silvia Droemer ist Gründerin der Lernplattform einsundzwei und seit über 20 Jahren in der professionellen Schülernachhilfe tätig. Die an den Lehrplan angelehnten und kindgerecht aufbereiteten Übungsmaterialien von einsundzwei werden von Grund- und weiterführenden Schulen genutzt, um die Aufgaben in Proben und Schulaufgaben einfließen zu lassen. Frau Droemer hat es sich mit der Nachhilfeplattform einsundzwei zum Ziel gesetzt, ihre Schüler optimal auf Schulaufgaben und das Übertrittszeugnis vorzubereiten. Frau Droemers Anliegen ist es, das Selbstvertrauen ihrer Schüler zu stärken, damit Schulaufgabenangst und schlechte Noten künftig der Vergangenheit angehören.
Das sagen unsere Kunden
Er hat eine Probe Gruselgeschichte geschrieben und Ihre Ausdrücke dafür benutzt und eine 1 bekommen!
Vielen Dank! Er hat 1 in Deutsch im Zeugnis und darf ins Gymnasium.
Simona G.
Wir und unser Sohn sind übringens mit ihrer Lernplattform, einfach nur begeistert!
Richard G.
Wir wissen sehr zu schätzen was Sie leisten. Ihre Arbeit trägt maßgeblich dazu bei, dass die Kinder schulisch am Ball bleiben. Ihre Materialien stellen dabei keine Konkurrenz zu S... (Name eines anderen Anbieters) etc. dar. Bitte machen Sie weiter. Wir empfehlen Sie immer gerne weiter.
Christine K.
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